Musik

Das Werk ist reich mit sprühenden Melodien ausgestattet. Neben den Sologesängen kommen auch Ensemblesätze und Aufgaben für das Ballett nicht zu kurz. Als musikalische Höhepunkte seien lediglich Malandrinos Lieder Südliche Sonne, blauer Himmel und Süß lockt ihr Bild sowie der vom Chor gesungene Walzer Lass den Kopf nur nicht hängen hervorgehoben.

Handlung

Die Operette spielt in einer kleinen Hafenstadt im Golf von Neapel Anfang des 19. Jahrhunderts.

Erster Akt

Lidia, die Tochter des Bürgermeisters Babbeo, will in wenigen Stunden heiraten. Das Brautpaar ist zur Eheschließung bereit; doch der gerissene Babbeo zögert sein Einverständnis immer weiter hinaus. Ihm passt Gaetano als Schwiegersohn nicht. Statt diesem Habenichts sähe er es lieber, wenn seine Tochter den reichen Lelio aus Aversa zum Manne nähme. Deshalb will er die Verheiratung mit Gaetano hinauszögern.

Angelica, eine Frau aus der Bande des berüchtigten Banditenhauptmanns Malandrino, erfährt vom Gemeindeschreiber Spaccamonti von der bevorstehenden Feier. Dem naiven Schreiber entgeht, dass er nur ausgehorcht werden soll, weil die Banditen einen neuen Streich planen. Der Räuberin gelingt es leicht, Spaccamonti und die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken.

Als man Babbeo auf der Hochzeitsfeier einen Brief von eben jenem Lelio übergibt, hellen sich seine Züge auf. Der Wunschkandidat hält bei ihm um die Hand seiner Tochter an und versichert, schon zu ihm unterwegs zu sein. Die Braut ist völlig verzweifelt. Für sie kommt nur Gaetano als Ehemann in Frage. Ihre Freundin Stella empfiehlt dem ebenfalls unglücklichen Bräutigam, er solle sich an den Banditenhauptmann Malandrino wenden und ihm sein Missgeschick schildern. Der Hauptmann habe für junge Liebende immer Verständnis und verstehe es auf seine Weise, ihnen zu helfen. Daraufhin schickt der Bürgermeister die Hochzeitsgäste nach Hause und erklärt, die Feier werde verschoben. Auch Gaetano will er nicht mehr sehen, wo doch jetzt Lidia eine bessere Partie machen könne.

Nachdem es mit der Hochzeit nicht geklappt hat, beabsichtigt Gaetano jetzt, heimlich seine Braut zu entführen. Dabei stößt er auf den Chef der Banditen und schildert ihm seine Misere. Als Malandrino dann vernimmt, dass Gaetanos Nebenbuhler eigentlich schon im Hafen angekommen sein müsste, kommt ihm eine Idee ...

Inzwischen hat Babbeo den Schulmeister Tondolo beauftragt, Lelio am Hafen abzuholen. Bevor jedoch dieser sein Ziel erreicht, wird er von Malandrinos Spießgesellen überfallen und ausgeraubt. Der Räuberhauptmann kommt hinzu und spielt den Menschenfreund, indem er der Bande befiehlt, die ganze Beute dem Bestohlenen zurückzugeben. Tondolo strahlt vor Glück und will jetzt seinem Retter einen Gefallen tun. Malandrino schlägt vor, gemeinsam den ankommenden Freier auszurauben. Weil Tondolo seinen Auftraggeber Babbeo eh nicht leiden kann, lässt er sich gerne dazu überreden. Alles klappt wie am Schnürchen. Lelio wird nicht nur seinen Geldsack los, sondern muss auch noch mit Malandrino die Kleider tauschen.

Im Habitus Lelios ruft Malandrino die Leute herbei und gibt vor, der reiche Freier von Babbeos Tochter zu sein, der beinah von einem Räuber überfallen worden wäre. Gemeinsam mit dem Schulmeister sei es ihm aber gelungen, diesen dingfest zu machen. Babbeo ist sichtlich stolz darauf, so einen tüchtigen Helden bald seinen Schwiegersohn nennen zu dürfen. Im Nu wird der vermeintliche Bandit verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

Zweiter Akt

Am nächsten Morgen sind die Hochzeitsvorbereitungen erneut in vollem Gange. Nachdem Lidia von Malandrino das Versprechen erhalten hat, er werde ihre Liebe zu Gaetano zum guten Ende führen, geht sie zum Schein auf sein Werben ein und spielt mit ihm ein verliebtes Paar.

Ihre Freundin Stella aber glaubt, in dem verhafteten Lelio den von ihr umschwärmten edlen Räuber zu sehen, und verliebt sich gleich unsterblich in ihn. Als es aber heißt, er müsse sein Leben am Galgen beenden, ist sie nicht mehr zu trösten.

Babbeo kann es kaum erwarten, dass der Ehekontrakt endlich unterzeichnet wird. Der Bräutigam spielt auf Zeit und ermuntert Lidia, ein fröhliches Liedchen zu trällern. Währenddessen umringen Lelios vermeintliche Freunde – in Wahrheit handelt es sich um die Banditenschar – die Hochzeitsgesellschaft. Das lustige Treiben wird jäh unterbrochen, als Gemeindeschreiber Spaccamonti auftaucht und verkündet, der im Gefängnis Schmachtende sei gar nicht der vermaledeite Räuberhauptmann, sondern Lelio aus Aversa! Der echte Malandrino aber sei – Tondolo! Welch eine Überraschung! Aber wer ist dann Lidias Bräutigam?

Jetzt hält Malandrino den Zeitpunkt für gekommen, das falsche Spiel zu beenden. Mit gezogener Pistole lüftet er sein Inkognito, beschenkt Gaetano mit Lelios Geldsack und der 1000-Dukaten-Kopfprämie und zwingt den Bürgermeister, dem Ehevertrag seiner Tochter mit Gaetano zuzustimmen. Stella nimmt nun den echten Lelio zu Manne, auch wenn er kein Räuberhauptmann ist. Weil aber die Banditen auch etwas für sich selbst haben wollen, erleichtern sie noch rasch die Hochzeitsgäste um ihre Wertsachen. Trotzdem machen sie gute Miene zum bösen Spiel, weil die Banditenstreiche einem sich liebenden Paar zum Glück verholfen haben.


Der Text wurde von Thomas Dietrich an die "Operette Möriken-Wildegg"-Aufführung angepasst und basiert auf dem Artikel

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