Handlung

1.Akt

Klosterhof mit Internat in Biella

Die Oberin schläft. Die Klosterschülerinnen beten zur Madonna. Da erscheint Stella, welche im Klostergarten verbotenerweise Früchte eingesammelt hat und diese nun unter ihre Mitschülerinnen verteilt. Der Oberin werden Traubenbeeren in die Ohren gesteckt, damit sie nichts höre. Stella singt ein verbotenes Loblied auf die französischen Soldaten, wovon die Oberin trotz der Trauben in den Ohren etwas mitbekommt. Sie ist entsetzt und lässt Stella zur Strafe bei Wasser und Brot bis zum Abend einsperren. Jetzt erscheint Gregorio, der Klostergärtner, welcher mit Entsetzen französische Soldaten ankündigt, die offenbar direkt auf das Kloster zusteuern. Voller Angst flieht das Klosterpersonal mit den Internatsschülerinnen in Sicherheit. In der Aufregung wird die eingesperrte Stella völlig vergessen. Die Soldaten dringen ins Kloster ein, allen voran Leutnant Robert, Tambour-Major Monthabor und der Tambour Griolet. Man ist hungrig und durstig. Auch die inzwischen mit ihrem Esel eintreffende Marketenderin Claudine kann da nicht Abhilfe schaffen. Ausser einem letzten Schluck Branntwein ist nichts mehr aufzutreiben. Claudine ist seit langem in Leutnant Robert verliebt, was jedoch von ihm nicht erwidert wird. Griolet seinerseits liebt Claudine, welche aber für den gewöhnlichen Tambour keine Gefühle zeigt, trotz seiner feurigen Liebeserklärung. Nun wird das Kloster nach Essbarem und Tranksame durchsucht - dabei stösst man auf die verängstigte Stella. Schnell stellt sie fest, dass diese Franzosen trotz aller Schauermärchen nette Kerle sind und für den Leutnant hegt sie sogar eine gewisse Sympathie. Der Tambour-Major seinerseits erinnert sich bei Stellas Erscheinen an seine entschwundene Tochter, welche ungefähr im gleichen Alter sein dürfte. Seine geschiedene Ehefrau hat sie vor 15 Jahren mit sich genommen und seither hat er nichts mehr von ihr gehört. Stella zeigt den Soldaten die Vorräte in Speisekammer und Keller und gemeinsam wird fröhlich getafelt, bis die Soldaten durch ein Signal zu einem Rapport gerufen werden. Im verlassenen Kloster erscheinen nun der Herzog della Volta und Marchese Bambini, der Heiratskandidat für Stella. Dieser Verbindung hat della Volta zugestimmt, um eine grosse bestehende Verpflichtung zu regeln. Stella weiss davon noch nichts. Die Soldaten, die Nonnen und die Klosterschülerinnen kehren zurück und mit grösstem Erstaunen nehmen die Franzosen zur Kenntnis, dass dieser vertrottelte alte Herzog der Vater Stellas sein soll. Traurig verabschiedet sich Stella von ihren Mitschülerinnen, vom Leutnant Robert und dem väterlichen Tambour-Major Monthabor, ohne zu wissen, dass sie den Marchese heiraten soll.

2. Akt

Im Schloss des Herzogs della Volta in Varese.

Der Herzog und die Herzogin diskutieren das Vorgehen bezüglich der Heirat Stellas mit Bambini. Stella weiss immer noch nichts davon und Bambini weiss seinerseits nicht, dass Stella nur die Stieftochter des Herzogs ist, denn die Herzogin hat die Tochter in die Ehe eingebracht. Allerdings hat sie ihren Gatten nie über die genaue Identität des Vaters informiert, sondern immer ein gewisses Geheimnis um den «edlen» Erzeuger Stellas gemacht. Da ihr das Thema sehr peinlich ist, kriegt sie auch regelmässig die Migräne, sobald etwas näher auf die Herkunft Stellas eingegangen werden muss. Der inzwischen eingetroffene Marchese Bambini macht sich weniger Sorgen um die Herkunft Stella’s, als um deren Einwilligung zur Heirat mit ihm. Heute Abend soll die Verlobung an einem Ball bekannt gegeben werden, also muss nun Stella endlich in den Plan eingeweiht sein. Diese weigert sich mit aller Konsequenz, dem Ansinnen der Eltern nachzukommen. Sie verlässt den Salon im Groll und der Herzog fordert seine Gattin auf, die Tochter schnellstens umzustimmen. Da erscheinen Leutnant Robert, Monthabor und Griolet mit einem Einquartierungsschein. Alle sind erstaunt, sich hier wieder zu sehen und der Herzog ist gar nicht begeistert, die verhassten Franzosen bei ihm einquartieren zu müssen; er gibt den Auftrag, diese in den schäbigsten Räumen zu beherbergen. Für Leutnant Robert und Papa Monthabor ist nun plötzlich die Chance da, Stella wieder sehen zu können. Nun stösst der Tambour-Major auf die Herzogin und erkennt in ihr seine geschiedene Frau. Sofort erkundigt er sich nach der gemeinsamen Tochter. Eine neue Lüge der Herzogin lautet nun, Stella sei die Tochter des Herzogs und die gemeinsame Tochter sei in einem Kloster in Paris. Die Herzogin nimmt dem Tambour-Major das Versprechen ab, niemandem vom gemeinsamen Vorleben zu erzählen, er müsse sogar so tun, als ob sie sich nicht kennen würden. Diese Auflage benutzt der Tambour-Major zur Erpressung für schönere Unterkunftsräume und zur Teilnahme am Verlobungsball. Leutnant Robert trifft auf Stella; sie klagt ihm sein Leid und bittet um Rat, was sie tun solle. Robert rät ihr zu gehorchen, da er sich keine Hoffnungen auf Stella machen dürfe. Ein Zusammentreffen des Tambour-Majors mit Stella und ein entsprechendes Gespräch führen nun zur Gewissheit, dass Monthabor Stellas Vater ist. Sie will mit dem Militär weiterziehen und auf keinen Fall Bambini heiraten. Griolet, welcher im Privatleben Schneider ist, hat für seine angebetete Claudine ein neues Marketenderinnen-Kleid geschneidert. Bei der Anprobe ist ihre einzige Sorge die, ob sie darin wohl dem Leutnant gefallen werde. Beleidigt weigert sich Griolet, ihr das Kostüm auszuhändigen. Stella hat das Gespräch mitangehört und erbittet nun das Marketenderinnen-Kostüm für sich, was ihr Griolet in seiner Enttäuschung zugesteht. Alles wartet nun am Verlobungsball auf Stella. Endlich erscheint sie. Aber nicht im Ballkostüm, sondern im Marketenderinnen-Kleid! Sie gibt sich als Tochter des Tambour-Majors zu erkennen, gibt ihre Weigerung bekannt Bambini zu heiraten und erklärt, dass sie sich dem französischen Militär anschliessen und das Schloss verlassen werde. «Es lebe die Tochter des Tambour- Majors»

3. Akt

In einem Gasthof mit Garten in Mailand

Der Wirt dieses Lokals heisst Clampas und ist Claudines Onkel. Leutnant Robert und Claudine mussten zusammen mit Stella, Monthabor und Griolet vor den feindlichen Italienern flüchten. Mitten im Feindesland sind nun Robert und Claudine bei Clampas, der den Franzosen freundlich gesinnt ist, untergekommen. Von den restlichen Dreien fehlt noch jede Spur. Man hofft aber, dass sie sich auch, wie vereinbart, an diese Adresse durchschlagen werden. Der Herzog della Volta samt Gattin und Marchese Bambini sind auf der Suche nach der entflohenen Stella und haben sich im Gasthof einquartiert. Alle hoffen immer noch, dass die geplante Heirat zustande kommen werde. Der Tambour-Major und Griolet erscheinen verkleidet als kirchliche Prälaten und Stella als deren Kutscher. Bei einem Zusammentreffen mit dem Herzog führt Monthabor diesen auf eine falsche Fährte. Die Herzogin ihrerseits hat das Bedürfnis eine Beichte abzulegen und gerät dabei ausgerechnet an den als Pater verkleideten Tambour-Major. Dieser gibt sich zu erkennen, und nun schlägt sich die Herzogin auch noch auf die bis anhin feindliche Seite und hilft mit, dass, anlässlich des durch den Herzog vorbereiteten Trauungsaktes, Stella nicht mit Bambini, sondern mit dem von ihr ersehnten Robert zusammengeführt wird. Nachdem der Leutnant nun in festen Händen ist, hat sogar der Tambour Griolet die Chance, dass ihn auch seine angebetete Claudine erhören wird, auch wenn er nur ein einfacher Tambour ist. So löst sich alles in Minne und gemeinsam jubelt das ganze Ensemble: Es lebe die Tochter des Tambour-Majors!